Muffs

ie Muffs sind etwa 60 cm große Wesen. Sie sehen aus wie übergroße Meerschweinchen. Dabei ist ihr Fell in der Regel schwarz. Meist bewegt sich ein Muff auf allen vier Beinen, aber auch das Laufen auf zwei Beinen stellt für ihn kein Problem dar. Das Fell ist struppig und hat einige Wirbel. Die dunklen Augen machen einen aufgeweckten Eindruck. Die spitze Nase sorgt dafür, dass ein Muff schon aus großer Entfernung Lebewesen wittern kann. Der Mund weisst nur wenige Zähne auf, die auf das Zermahlen von pflanzlichen Produkten ausgelegt sind. Ein Muff ist Vegetarier und würde nie Fleisch oder Fisch anrühren, da er es verabscheut, Leben zu vernichten. Die spitzen Ohren stehen seitlich oberhalb des Kopfes ab. Die Muffs sind intelligente Wesen, die sogar in der Lage sind, außer ihrer eigenen Sprache noch andere Sprachen anzuwenden. Muffs sind immer guter Gesinnung und wenden Gewalt nur zur Verteidigung an. Ein Muff wird meist bis zu 300 Jahren alt.
Die Muffs findet man auf dem Kontinent nur an einem Ort. Vielleicht gibt es in anderen Bereichen dieser Welt noch Muff-Siedlungen, aber uns ist nur eine Siedlung bekannt. Diese befindet sich auf der Vulkaninsel Menur. Einige Menschen, die die Bewohner der Insel kennen, nennen sie auch Muffland.
Die Insel ist ein schon vor vielen Jahren erloschener Vulkan. Die ehemalige Lava ist ein fruchtbarer Boden, und so ist es nicht verwunderlich, dass dort viele, auch seltene Pflanzen zu finden sind. Die Muffs leben innerhalb dieses Vulkans und haben dort aus Holz ein Blockhüttensiedlung errichtet.
Durch einen schmalen, teilweise unterirdischen Gang können sie das Tal verlassen, und auf die Landzunge gelangen. Dieser Gang ist besonders gesichert und kann in Notsituationen zum Einsturz gebracht werden. Auf dieser Landzunge finden die Muffs häufig Strandgut, das von ihnen weiter verwendet wird.
Die Landzunge ist vielfach die letzte Rettung von Schiffbrüchigen, die dort von den Muffs gefunden wurden. Nach einem kurzem Verhör entscheiden die Muffs, ob dem Schiffbrüchigen geholfen werden soll oder man ihm seinem Schicksal überlässt. Für einige war eine arrogante Behandlung der Muffs schon die letzte Handlung in ihrem Leben. Sie starben den Hungertod, denn die Landzunge ist nur von Sträuchern und Gras bewachsen, die wenig nahrhaft sind.
Das Verhör besteht meist aus einer längeren Beobachtungsphase und einem Ansprechen aus der Entfernung in Gemeinsprache, der fast alle Muffs mächtig sind. Erst nach einem kurzen Gespräch verlassen die Muffs ihre Deckung und gehen zu den Fremden. Sie fordern die Eindringlinge auf, ihnen zu folgen. Durch den Geheimgang erreichen sie das innere des Vulkans und die Blockhaussiedlung.
Dort werden sie zu dem Gästehaus gebracht. Die Muffs sorgen dafür, dass sich die Fremden erholen, und bringen ihnen Nahrung. Auch halten sie Ausschau nach Schiffen, die vorbeifahren, um so den Fremden eine Abreise zu ermöglichen. Ein Muff würde aber nie jemand auffordern zu gehen, denn sie unterhalten sich gerne und versuchen von den Fremden zu lernen. Für ihre Dienste wollen die Muffs weder Gold, noch Diamanten. Ein kleines Geschenk, das von Herzen kommt, erfreut sie sehr. Was sollen sie auch mit dem Mammon anfangen, verkaufen können sie ihn sowieso nicht.
Wenn die Fremden das Muffland wieder verlassen wollen, müssen sie vorher schwören, niemandem von der Existenz der Muffs zu erzählen. Viele Fremde hielten sich nicht an den Schwur, weil sie nicht an eine magische Kraft glaubten, die von diesem Schwur ausgeht, aber sie haben diesen Irrtum teuer mit dem Leben bezahlt. Einen Tag, nachdem der Schwur gebrochen wurde, bekommt das Wesen Fieber. Dieses steigt innerhalb weniger Tage immer höher, und nach 20 Tagen tritt der Tod ein. Dieses kann nur durch zwei Dinge aufgehoben werden: 1. Der Zauberspruch "Wunsch"; 2. Das Wesen reist zu den Muffs und bittet sie auf dem großen Platz um Verzeihung. Dann ist wieder Happy-End im Muffland. Leider ist aber keiner bisher auf diese Idee der Busse gekommen, dabei würden die Muffs sogar helfen.

Die Siedlung der Muffs

Haus A: Hier wohnt der Landwirt Lindo mit seiner Frau Queran und seiner Tochter Emira.
Haus B: Die Bäckerei wird von Koman und seiner Frau Lindia geführt.
Haus C: Hier wohnt Effistan der goldene Drache.
Haus D: Der Dorfweise Imanan lebt hier. Er hat die Aufgabe, bei wichtigen Entscheidungen mit seinem Rat zur Seite zu stehen.
Haus E: Der Landwirt Vinancon wohnt mit seiner Frau Somata und seinem Sohn Pilm hier.
Haus F: Hier leben der Landwirt Ferman und seine Frau Helmana.
Haus G: Dies ist das Zuhause von dem Landwirt Benarn und seiner Frau Limana.
Haus H: Das Gästehaus bietet Platz für 10 Menschen.
Haus I: Der Landwirt Thoben wohnt hier mit seiner Frau Fenjana.
Haus J: Hier leben der Landwirt Heman und seine Frau Domana.
Haus K: Das Ausrüstungslager wird von Deant, seiner Frau Jalina und der Tochter Badana geführt.
Haus L: Die Wassermühle wird von Luad, seiner Frau Cadiana und Sohn Robin betrieben.
Haus M: Hier wohnen der Landwirt Teman und seine Frau Fumana.
Haus N: Hier leben der Bürgermeister Gento und seine Frau Nemana. Er hat eine Gastwirtschaft, wo die Muffs sich treffen.

Der Schutz der Muffs

Viele fragen sich, warum die Insel der Muffs noch nicht annektiert wurde. Diejenigen, die es versucht haben, können meist nicht mehr von ihrer Niederlage berichten. Nur ein einziger Matrose lebt noch in Abercrombie, der bei einem Angriff dabei war. Er ist heute über 70 Jahre alt und war damals gerade 20. Laut seinem Bericht wurde die Flotte seines Kapitäns von einem riesigen goldenen Drachen vernichtet. Viele halten diese Version für eine Spinnerei, doch nur sie entspricht der Wahrheit.
Es ist der goldene Drache Effistan, der die Muffs beschützt. Der Grund dafür liegt bereits 200 Jahre zurück. Damals war Effistan noch jung und kampflustig. Er stritt sich mit einem roten Drachen um ein Beutestück, daraus entwickelte sich ein Kampf, den Effistan verlor. Beinahe wäre er gestorben, er konnte sich gerade noch retten bevor der tödliche Stoss kam. Effistan floh zur Insel der Muffs, um dort sich auszuruhen. Seine Verwundungen waren doch stärker, als er geglaubt hatte, und er sah sein Ende schon gekommen, da erblickte er einen Muff. Dieser kam nur zögernd auf ihn zu. Aber Effistan gelang es den Muff von seine Friedfertigkeit zu überzeugen und so holte der Muff noch mehr seiner Artgenossen. Zusammen pflegten sie ihn lange Zeit und Effistan wurde wieder gesund. Er verabschiedete sich von den Muffs und versprach wiederzukommen.
Effistan machte sich auf die Suche nach dem rotem Drachen. Auf einer anderen Insel fand er ihn und stellte sich ihm. Der Kampf dauerte lange und war grausam, doch Effistan blieb diesmal der Sieger.
Nachdem Effistan den Hort an sich gebracht hatte, reiste er noch einige Jahre durch die Wilderlande und wurde älter, grösser und weiser. Irgendwann war ihm das Ganze überdrüssig, und er wollte sich niederlassen. Da er eigentlich nicht vor hatte allein zu bleiben, überlegte er, wohin er ziehen könnte. Nach einiger Zeit des Überlegens erinnerte er sich an die Rettung durch die Muffs. Er flog zu der Insel und wartete auf der Landzunge auf einen dieser Pelzwesen. Lange musste er nicht dort ausharren, schon bald kam ein Muff auf ihn zu und sprach in an. Als Effistan dem Muff erklärte, dass er gerne in der Siedlung leben möchte, erschrak der Muff. Er machte Effistan klar, dass ein so großer Drache nicht in einer so kleinen Siedlung leben könnte. Daraufhin fragte Effistan, ob er denn als Muff in der Siedlung leben könnte.
Gegen diesen Vorschlag gab es keine Einwände, zumal ein Drache ein guter Verbündeter ist. Effistan richtete sich auf und verwandelte sich selbst in einen Muff. Nun gingen die beiden durch den Geheimgang ins Dorf, wo der neue Bewohner mit einem Fest willkommen geheissen wurde.
Effistan hat diesen Schritt nie bereut. Die Muffs kümmerten sich um ihn und halfen Effistan das Leben eines Muffs zu leben, denn sie waren sich des Schutzes, den sie nun hatten, wohl bewusst.
Schon nach einiger Zeit musste Effistan sein Können unter Beweis stellen. Piraten versuchten die Insel zu überfallen. Effistan versenkte das Schiff und mit ihm die Besatzung. Viele weitere Freibeuter fanden so den Tod.