Freiheitsfront der Sklaven Gamirs

er Staat des Pharao N'Komo hat seit Jahren die Haltung von Sklaven in Gamir gesetzlich geregelt. Jeder Nichtsklave hat das Recht, sich einen oder mehrere Sklaven zu halten und ihm sein Zeichen einzubrennen.
Doch seit etwa vier Jahren reist ein Mann durch Gamir und rüttelt an dem Gesetz, in dem er die Sklaven aufwiegelt und zur Rebellion auffordert. Scheich Arun Bel Amin, so heisst der Rebell, ist der Sohn eines reichen Kaufmanns. Er verliebte sich in eine junge Sklavin. Sein Vater verbot diese Liebe, und so floh Arun mit seiner Herzdame. Sie bestiegen ein Schiff und fuhren weiter in den Süden. In Askarjan trat Arun dem Glauben des Almon bei und stieg langsam in dem Glauben zum Hohepriester auf. Er wechselte in dieser Zeit in das Kloster im Gebirge Collis. Während seiner Wanderschaft hatte er die Sklavin zur Frau genommen.
Fünf Jahre lebte Arun mit seiner Frau im Gebirge Collis. In dieser Zeit wurde er Vater eines Sohnes und einer Tochter. Als er von dem Tod seines Vaters hörte, beschloss er, mit seiner Familie nach Gamir zu ziehen.
Als er sein Mutterhaus erreichte, erschrak er. Der Bruder seines Vaters hatte die Führung des Betriebes übernommen und beutete gnadenlos die Sklaven aus. Arun, der durch die Erziehung der Kleriker des Almon gelernt hatte, dass alle Menschen gleich sind und ein Recht auf freies Leben haben, übernahm die Führung der Plantage und jagte seinen Onkel von Hof.
In der nächsten Woche entließ Arun alle Sklaven aus ihrer Knechtschaft und stellte sie als freie Landarbeiter wieder ein. Die ehemaligen Sklaven waren von ihrer neuen Freiheit begeistert und arbeiteten mehr als zuvor. Dadurch gelang es Arun, seine Mehrausgaben durch die Personalkosten fast wieder auszugleichen. Mit der Zeit war er in der Lage, sogar Gewinne einzufahren, und so kaufte er weitere Sklaven, ließ sie frei und stellte sie als Landarbeiter wieder ein.
Doch diese Handhabung mit den ehemaligen Sklaven und dem Gewinn sorgte für Missgunst und Neid unter den anderen Plantagenbesitzern. Ihre Sklaven arbeiteten nicht mehr und forderten ebenfalls für sich die Freiheit. So entschlossen sich die anderen Sklavenbesitzer, diesem rechtlosen und sittenwidrigen Handeln ein Ende zu setzen. Eines Nachts überfielen sie den Hof von Arun und setzten diesen und seine Felder in Brand. Arun und seine Familie wurden im Schlaf überrascht. es gelang ihm noch seine Frau zu retten, doch die Kinder fielen den Flammen zum Opfer. Auch seine Frau stand am nächsten Morgen an den Folgen der Rauchvergiftung. Der gesamte Hof und die gesamte Ernte waren zerstört. Innerhalb einer Nacht war aus dem reichen Familienvater Arun ein armer Mann geworden.
Arun war schwer getroffen, verkaufte sein Land und reiste wieder in das Gebirge Collis zu dem Kloster der Almon. Doch dort holte ihn immer wieder der Schmerz über den Verlust seiner Familie ein, und der Wunsch nach Rache machte sich in ihm breit. Seine Identifikation mit dem Glauben wurde immer geringer, und so verliess er das Kloster bereits zwei Monate später. In dem kommenden halben Jahr reiste er durch den südlichen Teil des Kontinents und studierte das Leben in diesem Teil der Welt. In dieser Zeit lebte er von Gelegenheitsjobs und lernte dabei auch neue Kampftechniken.
Während seiner Abwesenheit wurden in Gamir kleinere Sklavenaufstände blutig niedergeschlagen. Alle Bemühungen Aruns, den Zustand des Sklaventums auf friedlichen Weg zu beenden, waren zerstört. Die Sklavenhaltung war wieder fester Bestandteil der gamirischen Gesetzgebung und des Lebens in dem Wüstenstaat.
Arun hatte unterdessen den Glauben gewechselt. er war von den Lehren Almons nicht mehr überzeugt, dass durch friedliche Handlungen alles erreicht werden kann. Sein neues Mittel war der Kampf und sein neuer Glaube der der Schutzpatronin des Krieges Arma. In dem Kloster dieses Glaubens entschloss er sich, nach Gamir zu ziehen und mit Gewalt das Sklaventum abzuschaffen.
Er reiste nach Farouk und errichtete dort ein Kloster der Amra. Lange Zeit verhielt er sich ruhig und versammelte so fast hundert Ordensbrüder um sich. Sein Kloster entwickelte sich langsam zu einem der wichtigsten Niederlassungen des Glaubens. Doch immer noch hielt sich Arun ruhig. Er wollte den Pharao stürzen und so die Möglichkeit haben, die Gesetze zu ändern.
Mit der Zeit weihte er seine engsten Vertrauten in sein Vorhaben ein. Sie errichteten in den Kellergewölben des Klosters Räume für ihre Treffen, und nach und nach waren alle Ordensbrüder auch Mitglieder in dem Geheimbund, der sich Freiheitsfront der Sklavens Gamir (FSG) nannte.
Man beschloss, den Pharao an dem Tag der Seefahrer (ein großer Feiertag in Gamir) umzubringen und Arun als neuen Herrscher einsetzen. Aber die Putschisten wurden aus den eigenen Reihen verraten. Am Abend vor dem Feiertag wurde das Kloster von Soldaten gestürmt. Arun gelang mit sieben seiner Getreuen die Flucht. Die restlichen Ordensbrüder starben im Kampf oder wurden am nächsten Tag hingerichtet.
Arun flüchtete in die Wüste und tarnte sich als Händler. Die acht Überlebenden gingen in den Untergrund und spezialisierten sich auf Mordanschläge von politischen Feinden. Ihr erstse Ziel war der Verräter in den eigenen Reihen. Er wurde in seinem Haus in Farouk aufgehangen und geknebelt.
Seit dieser Zeit haben die acht schon mehrere Attentate erfolgreich im Namen der FSG erledigt. Sie sind die meist gesuchten Menschen Gamirs, und ihre Namen sind: Arun, Bemir, Gemos, Farun, Legilan, Vedes, Mehmed und Mussad.